US-Forscher entwickeln kleinsten RFID-Chip

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US-Forscher entwickeln kleinsten RFID-Chip

Der an der North Carolina State University entwickelte Chip ist etwa doppelt so breit wie ein menschliches Haar und soll so klein sein, dass RFID-Etiketten weniger als einen Cent pro Stück kosten und für geringwertige Waren verwendet werden können.

Die Arbeitsgruppe „Electrical and Computer Engineering“ der North Carolina State University (NCSU) berichtet, dass es einen Weg gefunden hat, einen RFID-Chip zu bauen, der den Großteil der analogen Komponenten überflüssig macht. Nach Angaben der Hochschule stützt sich der Chip auf eine digitale statt auf eine analoge HF-Energiegewinnung. Infolgedessen, so die NCSU, ist der Chip weniger als halb so groß wie die kleinsten Chips, die derzeit verkauft werden.

Die Universität gibt an, dass der Chip einen Kompromiss hinsichtlich der Empfindlichkeit eingeht. Er kann mit einem Standard-RFID-Lesegerät aus einer Entfernung von nur etwa 3 Metern gelesen werden. Im Gegensatz dazu beträgt die Reichweite eines Standard-Tags etwa 10 Meter. Ansonsten, so berichtet die NCSU, wird erwartet, dass er eine ähnliche Leistung wie andere auf dem Markt befindliche UHF-RFID-Chips aufweist. Das Team setzt seine Forschungen fort und geht davon aus, dass es in der Lage sein wird, diese Lücke in der Empfindlichkeit zu schließen.

Der auf NCSU-Forschung basierende Chip hat eine Fläche von 125 µm mal 245 µm. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von 50 µm, so Paul Franzon, der leitende Forscher der Gruppe. Franzon hat ein White Paper über das Projekt verfasst und ist Cirrus Logic-Professor für Elektro- und Computertechnik an der NCSU. Der Chip arbeitet im UHF-Band von 860 bis 960 MHz mit einer Empfindlichkeit von -2 dBm.

Nach jahrelanger Entwicklung und Erprobung im NCSU-Labor befindet sich die Gruppe nun in Gesprächen mit potenziellen Technologiepartnern, um den Chip für den Einsatz in RFID-Etiketten zu vermarkten oder zu lizenzieren. Die ersten Anwendungsfälle, auf die das Team abzielt und für die es den Chip als Nächstes testen wird, umfassen die Verfolgung von relativ geringwertigen Einzelhandelsprodukten, wie z. B. Lebensmitteln, sowie zur Echtheitsprüfung integrierter Schaltungen.

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